Traditionen und Besonderheiten

In unserem altehrwürdigen Fischerdorf hegen wir regionale und ganz spezifische Traditionen, mit denen wir Sie nun vertraut machen möchten.

"In Lüttinge' is Musike, Musike, Musike..."

...da danzen alle Prekke, dor boowen, boowen op dänn Dick! Dieses dem "Rixdorfer Marsch" entlehnte Lied charakterisiert den Lüttinger recht gut, war das Dorf doch in seiner langen Geschichte immer sehr musikalisch und Vorreiter bei Vereinsgründungen, die der Sangeskunst oder dem Musizieren dienten. Das Lüttinger Heimatlied "Fern' im hohen Nord", in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts komponiert und getextet von Wilhelm Düffels jun. ("Schatzemann"), beschreibt die Gemütslage eines Lüttingers authentisch. Übrigens: Wer aufgepasst hat, kann nun Rückschlüsse auf den Titel dieser Website ziehen...

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Mit einem "Klick" erhalten Sie ihr persönliches Lüttinger Heimatlied!
Das Lüttinger Heimatlied "Fern im hohen Nord" können Sie sich gerne herunterladen und ausdrucken. Vielleicht singen Sie es bei einem der nächsten Feste schon mit! 

Jährlicher "Frühjahrsputz" - unsere Dorfreinigungsaktion

Im Jahre 2008 initiierte der Heimat- und Bürgerverein erstmalig die "Dorfreinigungsaktion" und beseitigte mit einer großen, freiwilligen Helferschar aus allen Teilen der Lüttinger Bevölkerung Müll und Unrat, den unzivilisierte Zeitgenossen im Dorf hinterließen. Ausschlaggebend war zum damaligen Zeitpunkt die zunehmende Vermüllung des Südseeufers durch zwielichtige "Wildgriller" und "Partyschwimmer". Während dort die Beseitigung des Wohlstandmülls Jahr für Jahr eine wiederkehrende Herausforderung darstellt, scheint im Dorf selbst ein Umdenken stattgefunden zu haben - nicht zuletzt durch das engagierte Eingreifen der Lüttinger selbst. Die erfolgreiche und gesellige Tradition wird jährlich zum Ende der Osterferien am Samstag durchgeführt.   

Fastnachtssingen und "Kinderkarnevalszug verkehrt"

Anders als in der Düsseldorfer Region zu St. Martin ziehen die Kinder des Dorfes an den Karnevalstagen verkleidet von Haus zu Haus, um Süßigkeiten oder eine kleine Geldspende zu erbitten. Sie singen ein Fastnachtslied, ganz selten vielleicht auch noch mal auf "Platt". Früher sammelte der Nachwuchs Eier und Mettwürste, dabei forderten sie laut: "Gefft min ma' die Lange, lött' die Kort' ma' hange!" Leider wird diese schöne Tradition mehr und mehr von Halloween-Aktivitäten abgelöst. Beim Umzug am Veilchendienstag werden beim "Kinderkarnevalszug verkehrt" die Süßigkeiten von den Anwohnern in die Kinderschar hineingeworfen.

Der "Poggendrap"

Feierlicher und ästhetischer Höhepunkt des jährlichen Schützenfestes ist die Festparade mit einem eindrucksvollen Fahnenschwenken. Anders als bei den bekannten Paraden vollzieht das Schützenbataillon einen dritten Aufmarsch in beschleunigter Form, wenn es heißt: "Bataillon...Marsch, Marsch, Marsch!" Der rustikale Untergrund von Scholten's Festwiese erzeugt so manchen Stolperer und heftige Ausfallbewegung, der die Zuschauer und das Königspaar nebst Throngefolge zuweilen in herzliches Gelächter ausbrechen lässt. Aufgrund des ungelenken Auftritts der Schützenbrüder nennen die Lüttinger ihren 3. Aufzug auch "Poggendrap" (Schweinsgalopp).

Sternsingeraktion

An einem Samstag, der dem 6. Januar nächstgelegenen ist, fällt der Startschuss für die alljährliche Sternsingeraktion. Die Messdiener der Lüttinger Filialkirche, verstärkt von vielen Kindern und Teens des Dorfes, sammeln Spenden für die Bedürftigen der Welt und freuen sich auch über eine Süßigkeitenspende, bei kalter Witterung sicherlich auch über eine heiße Tasse Kakao. Der Erlös kommt dem Katholischen Kindermissionswerk "Die Sternsinger" zugute und wird dort verantwortungsvoll und nachhaltig dem jeweiligen Hilfsprojekt (jährlich wechselnd) zugeführt.  

Eierbraten

Wie auch in anderen Dörfern des Niederrheins, können sich die Lüttinger mit dem Ende eines schönes Festes häufig nicht abfinden und verlängern die Nacht oder einen Frühschoppen mit dem beliebten "Eierbraten". Hierbei wird ein zufällig ausgewähltes "Opfer" aus dem Vereins- oder Freundeskreis bestimmt und als Gastgeber auserkoren. Solidarität wird groß geschrieben und fehlende Zutaten aus allen beteiligten Haushalten "zusammengeschmissen". Aufgrund der fehlenden Planung wanderte allerdings schon so manch' kuriose Spiegelei-Kombination als fragwürdige Delikatesse über den Tisch! "Spirituelle" Toleranz ist also Voraussetzung...

Die Reihe wird fortgesetzt!